08.03.2022

[Rezension] Alles still auf einmal - Rhiannon Navin

Story

Zusammengefercht sitzt Zach mit seiner Lehrerin und seinen Klassenkameraden im Wandschrank. In der hitzigen Enge hören sie wie Schüsse fallen, die während des Amoklaufs durch die Flure hallen. Er überlebt die schreckliche Tat, sein Bruder Andy wird jedoch vom Täter erschossen.
Für die Familie, die an diesem Verlust zu zerbrechen droht, wird nichts mehr so sein wie früher. Und in dieser Dunkelheit ist es der 6-jährige Zach, der ein kleines Licht zum Leuchten bringt.









"Als wir hineingingen, fühlte ich mich plötzlich nicht mehr wie ein knallharter Held." (S.25)

Meine Meinung

Eins Vorweg: Zuerst dachte ich, dass Alles still auf einmal von Rhiannon Navin eine Triggerwarnung benötigt. Wenn man sich allerdings den Klappentext durchliest, ist klar welche Trigger das Buch beinhaltet. Es geht um den Tod eines Kindes und dessen Verarbeitung. Der 6-jährige Zach versteht nicht, warum Andys Tod seine Familie auseinander zu reißen scheint, denn gerade jetzt sollten sie doch mehr denn je aufeinander aufpassen.
Die Geschichte selbst beeindruckt durch ihren bedrückenden Schreibstil und die Stimmung des Verlustes. Das Ganze aus Zachs Sicht zu erzählen rundet die Atmosphäre ab. Man liest die Geschichte durch Zachs Augen und lernt dadurch die anderen Charaktere kennen. Seine Familie, Nachbarn und Lehrer. Besonders seine Eltern Melissa und Jim lernen wir kennen und erfahren wie sie mit dem Tod ihres ältesten Sohns umgehen. Im Gegensatz zu Zach können wir verstehen, dass jeder Mensch auf seine Art trauert und der Zusammenhalt gerade in solchen Zeiten wichtiger denn je. Das erkennt auch Zach, der alles für diesen Zusammenhalt tut und bei seiner Mutter leider des öfteren auf taube Ohren trifft.
Während ich mit dem Vater sypmphatisiert, aber nicht für alles Verständnis, habe, war die Mutter der Charakter für den ich mich am wenigsten erwärmen konnte. Gefangen in ihren eigenen Gedanken, versuchte sie auf ihre eigene Art zu trauern. Ich verstehe die Bedeutung hinter der Aussage einen Charakter während seiner Trauer nicht zu mögen, allerdings waren das meine Gefühle zu ihr.

"Sie bewegte sich wie in Zeitlupe, als sie sich auf ihren Stuhl setzt." (S.283)

Fazit

Alles still auf einmal kommt mit einer sehr bedrückenden Stimmung daher und zeigt gleichzeitig wie wichtig es ist auf den Anderen zu achten. Rhiannon schafft durch ihren Schreibstil und Zachs Erzählungen eine bedrückende und einnehmende Stimmung.
Wichtig zu wissen ist, dass in diesem Buch der Umgang mit dem Tod eines Kindes behandelt wird. Wenn dich das triggert, solltest du mit Vorsicht an dieses Buch gehen, oder es gar nicht lesen.

Infos zum Buch

Titel: Alles still auf einmal
AutorIn: Rhiannon Navin
Verlag: dtv
Seiten: 384
Genre: Drama, contemporary

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