09.02.2022

[Rezension] Die Verlobten des Winters - Christelle Dabos

Story

Ophelias Auftreten kann man als unscheinbar bezeichnen. Mit Brille und langem Schal hält sie sich viel lieber im Hintergrund auf. Anstatt selbst im Mittelpunkt zu stehen und große Reden zu schwingen, verliert sie sich viel lieber in das lesen von Gegenständen oder reist durch Spiegel.
Und ausgerechnet sie wurde ausgewählt Thorn zu heiraten. Einen Adligen der Arche des Pols. Ophelia reist mit ihrer Patentante Roseline von Amina nach Pol wo sie sich sehr schnell in Intrigen und Geheimnissen wiederfindet. 

 

 

 

 

"Der Gedanke erschien ihr dermaßen grotesk, dass sie laut losgelacht hätte, wäre ihre Lage nicht so zum Heulen gewesen wäre." (S. 50)

Meine Meinung

Die Verlobten des Winters ist der Reihenauftakt von Die Spiegelreisende, die insgesamt vier Bände umfasst. Das Debut von Christelle Dabos hat mich mit gemischten Gefühlen zurück gelassen. Ich bin mir nicht sicher wie gut oder wie schlecht ich das Buch finden soll. Ich kann den Hype um Ophelias Geschichte gut verstehen, sehe allerdings auch die Punkte der negativen Dinge. Kommen wir zuerst zu den Sachen, die mir nicht gefallen haben. Vorrangehend die Charaktere, zu denen ich keine Verbindung aufbauen konnte. Als ich den Klappentext gelesen habe, war mir Ophelia direkt symphatisch. Ich erwartete eine Protagonistin, die nicht auf ihr Aussehen achtet und ihre Nase viel lieber hinter ihrem Schal versteckt, während sie Geschichten von Gegenständen erforscht. Im Grunde genommen, habe ich das auch bekommen, aber eine Bindung konnte ich trotzdem nicht zu ihr aufbauen. Viele Gedankengänge und Entscheidungen ihrerseits blieben schleierhaft und für mich nicht nachvollziehbar. Gleiches gilt für die anderen Charaktere der Geschichte. Die Beweggründe ihrer Taten, konnte ich nicht erkennen und wurde öfter ohne Erklärung zurück gelassen.

Apropos zurückgelassen: Die Idee, dass die Welt in verschiedene Archen augesprenkt wurde, finde ich nachwievor toll, ebenso die Tatsache dass jede Arche anscheinend ihre eigene Magie beherbergt. Aber auch das Weltenbild wird nur sporadisch bis gar nicht erklärt. Wie kam es zu der Lösung der Archen, war die Magie immer schon da?

Christelle Dabos' Schreibstil kann man als leicht bezeichnen. Man fliegt förmlich durch die 500 Seiten. Sie versteht es eine interessante Welt zu schaffen und ihren Leser:Innen immer wieder kleine Häppchen zu servieren, die ihre Geschichte interesannter machen. 

"Ophelias Magen verkrampfte sich, doch sie hatte sich geschworen, nicht schwach zu werden." (S. 385)

Fazit

Mit Die Verlobten des Winters hat sie auf jeden Fall ein tolles Debut hingelegt und weiß ihre Leser:Innen in den Bann zu ziehen. Trotz meiner negativen Punkte, möchte ich wissen wie die Reihe weiter geht. Viel mehr will ich andere Archen und Magiesysteme kennen lernen, weshalb ich an der Reihe dran bleiben werde.

Infos zum Buch

Titel: Die Verlobte des Winters (Die Spiegelreisende 1/4)Die Nelsons greifen nach den Sternen
AutorIn: Christelle Dabos
Verlag: Insel Verlag
Seiten: 544
Genre: Fantasy

1 Kommentar:

  1. Hallo Jasmin,
    ich kann deine Meinung durchaus nachvollziehen. Ich habe das Buch vor einer Weile als Hörbuch gehört und mir hat es ganz gut gefallen. Ich mochte es ganz gern, dass man aus den Charakteren noch nicht so richtig schlau wurde, aber irgendwie fehlte mir ein Höhepunkt in der Geschichte. Alles plätscherte so ein bisschen vor sich hin. Der zweite Teil konnte mich dann leider nicht mehr überzeugen. Ich bin gespannt, wie es dir damit ergeht.
    Liebe Grüße, Steffi

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