25.05.2018

Darf man Bücher, die moralich verwerflich sind, gut finden?

Achtung!
Dieser Beitrag spiegelt meine eigene Meinung wieder! Wenn du eine andere hast, dann ist das vollkommen legitim. Ich will keinen an den Pranger stellen, der anders denkt oder ihn dazu bringen seine eigene Meinung zu ändern.

Heute habe ich meinen ersten FESTA zur Hand genommen und viele wissen ja, dass dieser Verlag unter anderem Bücher veröffentlicht werden, die weit über Moral und Normalität gehen. In dem Buch, das ich gerade lese geht es um Kannibalismus, ein Thema das in keinster Weise normal oder entschuldbar ist. Und dieses Buch hat mich auf die Idee zu diesem Beitrag gebracht.



Mit ein paar kleinen Ausnahmen finde ich die Anthologie wirklich gut und will sie nur ungern aus der Hand legen. Aber darf ich so etwas überhaupt gut finden?

Darf ich Geschichten gut finden, in denen Menschen ihre eigenen Artgenossen töten, nur um sie verspeisen zu können?
Darf ich Bücher mögen, in denen junge Damen sich einem Mann hingeben, der sie wie Dreck behandelt un die Beziehung alles andere, als gesund ist?

Meine Meinung:
Ja, darf ich. 


Solange ich unterscheiden kann, was Fiktion ist und was nicht. Wenn ich beginne mir eine Beziehung wie in Twilight oder Paper Princess wünsche oder mir überlege, wie es wohl ist einen Menschen zu töten, dann kann das Alles nicht gesund sein.
Gerade bei jungen Lesern ist es manchmal etwas schwieriger, wie ich finde. Natürlich nicht bei allen. Da sehe ich aber eher die Bücher im Vodergrund, die einen vorgaukeln, dass es total romantisch ist, gestalkt zu werden oder als Befriedigungsobjekt herzuhalten.
Aber ich schweife vom Thema ab.




Lange Rede, kurzer Sinn.
Ich finde, so lange man wirklich unterscheiden kann, dass diese Bücher der reinen Fiktion entsprechen und das vielleicht auch in seinen Rezensionen bemerkbar machen.

Wie steht ihr zu dem ganzen Thema?



8 Kommentare:

  1. Hi Lilly,

    Tabuthemen werden ja jetzt "scheinbar" "endlich" immer mehr in Büchern aufgegriffen, was ja viele toll finden.

    Andererseits wird darüber hergezogen, sowie ich den Trend beobachte, wenn jemand diese Themen anders behandelt, ohne "den nötigen Respekt" oder eben nicht als Geschichte mit erhobenem Zeigefinger.

    Das find ich echt schade, irgendwie kommt es mir so vor, als würden manche die Geschichten "nicht bis in die Tiefe" lesen, denn in fast jeder Geschichte kommt sowas vor! Also nicht jetzt gerade Kannibalismus *lach* aber doch schwierige Themen, die eben unterschwellig wirken. Da sollte man mal mehr zwischen den Zeilen lesen.

    Vor allem: historische Romane! Damals waren Vergewaltigungen normal und fast in jedem Buch in dem Genre kommt mindestens eine vor. Oder überhaupt die Rolle der Frau damals war ja nicht gerade prickelnd, aber gerade deshalb zeigen genau diese Bücher, wie die Frauen trotz allem sich damals wehren konnten. Eben mit den Möglichkeiten, die sie damals hatten. Sehr starke Frauen übrigens, denn obwohl man natürlich das alles nicht wirklich weiß, wird es solche Frauen gegeben haben.

    Mir fallen auch einige Stephen King Bücher ein, die zu deinem Thema passen und da hat "früher" auch kein Hahn danach gekräht.

    Paper Princess, typisches Beispiel... entweder finde ich so Macho Männer cool/witzig oder sonstwas, oder eben nicht. Also mag ich das Buch,oder eben nicht.
    Beeinflusst mich das? Oder einen Teenager? Nein! Denn entweder hat ein Teenager schon einen Hang zu solchen Typen, dann gefällt ihm das Buch, oder er findet solche Typen blöd, dann wird er auch das Buch doof finden. Ich glaube wirklich nicht, dass sich ein Mädel wegen diesem Buch an einen millionenschweren, fiesen Typen ranhängt :D Oder in einem Nachtclub als Bedienung anfängt weil sie hofft, es kommt ein reicher Onkel und rettet sie. Oder keine Ahnung was denen so alles einfällt. Wieso sollte ein Mädchen sofort die Eindrücke aus dem Buch verinnerlichen??? Es kommt darauf an welche Erfahrungen sie VOR dem Lesen hatte und wie man mit ihr umgegangen ist. Das Buch selbst wird daran nicht viel ändern ;)

    Liebste Grüße, Aleshanee

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  2. Hallo Lilly,

    ich bin bei dem Thema mit meiner Meinung vollkommen bei dir: Ja, man darf das gut finden. Solange man zwischen Realität und Fiktion unterscheiden kann.

    Gerade deswegen sollten solche Themen mMn auch nicht für alle Altersgruppen ein Thema sein. In der Erwachsenenliteratur finde ich das okay. In dem Alter sollte man davon ausgehen, dass die Leser zwischen Realität und Fiktion unterscheiden können und in ihrer Persönlichkeit weit genug gefestigt sind, um sich davon nicht (zu stark) beeinflussen zu lassen.

    Ich finde es überdies gut, dass diese Themen zunehmend in der Literatur vorkommen und vor allem auch darüber gesprochen wird. Das soll nicht heißen, dass ich zB Kannibalismus in der Realität befürworte oder dergleichen. Keinesfalls! Aber an der Literatur ist es gerade toll, dass sie Dinge ausprobieren und Themen behandeln kann, die in der Realität am besten nicht geschehen sollten. Genau das macht die Freiheit der Bücher aus und kann zu einem Teil auch dazu beitragen, die Diskussion über das jeweilige Thema in der Realität anzuheizen.

    Allerdings geht es mir auch viel darum, wie die Themen umgesetzt werden. Das erfordert viel Fingerspitzengefühl und sollte von den Autoren niemals unbedacht oder leichtfertig getan werden. Moralisch verwerfliche Themen sind immer ein Balanceakt zwischen literarischer Freiheit, Geschmacklosigkeit und Befürwortung dieser Taten. Ich glaube, da kommt es wirklich extrem auf die Umsetzung an. Und von außen sollte das Buch, zB im Klappentext, klar machen, dass solche Themen vorkommen. Es gibt sicher auch viele Leute, die so etwas nicht lesen wollen oder für die es ein Trigger sein kann. Daher ist da Vorsicht geboten.

    Liebe Grüße
    Sarah

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  3. Soo, dann versuch ichs jetzt noch mal: Ich stimme dir da voll zu, natürlich darf man solche Bücher mögen! Denn, nur weil man das Buch mag, heißt es ja nicht, dass man das Thema an sich gutheißt oder mag. Bücher sollen ja gerade auch eher schwierigere Theman oder grenzwertige Theman behandeln. Wie Sarah so schön sagt, da stimme ich ihr voll zu, kommt es einfach auch auf das Wie an, wie das Buch das Ganze verpackt. Ist es gut umgesetzt, dann kann ich das Buch ja deshalb mögen. Lg Franzi

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  4. Liebe Lilly,
    ich stimme dir zu. Ich finde, dass man grundsätzlich jedes Buch mögen darf, auch wenn es einen problematischen Inhalt hat. Solange man diesen erkennt, ggfs. darauf hinweist und darüber diskutieren kann, ist daran doch nichts Falsches. Ob man das Buch liest, ist jedem selbst überlassen. Es gibt ja durchaus auch Bücher, die mit problematischen Themen sehr gut umgehen. Und selbst wenn nicht - die Geschichte kann trotzdem gut geschrieben sein.
    Ich denke, reflektiertes Lesen ist da das A und O.
    Liebe Grüße,
    Emily

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  5. Ich denke auch, dass man grundsätzlich erst mal alles mögen darf, solange man, wie du sagst, zwischen Fiktion und Realität unterscheiden kann.

    Ich denke, wenn man alles das streicht, was eben gegen die Moral geht, dann bleiben auch nicht all zu viele Bücher übrig. Es ist immer eine Sache, wie oft die Themen thematisiert werden. Sobald etwas "Gang und Gebe" wird, ist es auch fast schon wieder normal. Bei Shades of Grey gab es doch damals auch den Aufschrei und jetzt haben Erotikromane immer größere Regale in den Buchläden.

    Alles Liebe,
    Sinah

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  6. Ich kann dir da nur zustimmen: So lange man zwischen Fiktion und Realität unterscheiden kann, ist das vollkommen in Ordnung. Generell finde ich es besser wenn solche Themen angesprochen werden, antstatt sie todzuschweigen, denn das ist auch keine Lösung. Und wenn Bücher dann dafür sorgen das eine Diskussion entsteht, dann sehe ich das eher positiv als negativ. Jedoch finde es wichtig, dass man vor allem Jugendlichen vermittelt das eine Beziehung wie sie in "Paper Princess" dargestellt wird eben nicht normal oder gut ist. Mir war das beim Lesen vollkommen klar, ich war deshalb genervt von der männlichen Hauptfigur und konnte mit ihm gar nichts anfangen und habe deshalb die Reihe auch nie weitergelesen, aber nicht allen Jugendlichen ist das bewusst. Vielleicht wäre da im Vorfeld ein Hinweis ganz nett ;).

    Bei Historischen Romanen hingegen finde ich es wichtig, dass man die Zeit so abbildet wie sie war. Alles andere würde ja die Zeit romantisieren und verklären. Historische Romane sollen ja auch ein Gefühl dafür geben, wie damals gelebt wurde und Frauen hatten da leider nicht die Beste Stellung. Trotzdem kann man aufzeigen wie sie sich gewehrt haben und wie sie ihre Meinung vertreten haben.


    Danke auch für dein liebes Kommentar.
    In den drei Besen würde ich auch sofort essen, bin ja auch ein großer Harry Potter Fan :).

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  7. Guten Morgen!

    Ich hab deinen Beitrag heute in meiner Stöberrunde verlinkt :)

    Liebste Grüße, Aleshanee

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  8. Hey Lilly,
    ich kann dir nur zustimmen. Man muss sich halt, wenn man ein Buch liest, vor Augen führen, dass es Fiktion ist. Für mich ganz persönlich sind das echte Leben und die Welt in einem Buch zwei völlig unterschiedliche Dinge. Ich lese gerne mal einen harten erotischen Roman, mit Unterdrückung, Qual und allem drum und dran und finde das wirklich erotisch und ansprechend. Dass das nicht das ist, wie BDSM gelebt werden sollte ist mir bewusst, aber es macht mich im Roman trotzdem an. Und selbst erleben? Auf keinen Fall möchte ich das!!
    Ebenso finde ich persönlich es schon anziehend, wenn der Mann etwas dominanter ist. Im Roman gerne mal so richtig dominant. Im normalen Leben mag ich es dann doch etwas gemäßigter und würde mir gewisse Dinge, die ich in Romanen toll finde, nicht bieten lassen. Das Eine hat für mich mit dem anderen nicht viel zu tun.

    Außerdem bin ich da bei Aleshanee... ich bin davon überzeugt, dass viel zu viel Wirbel um das Thema gemacht wird. Auch Jugendliche haben heute schon eine recht feste Vorstellung davon, wie sie Leben wollen. Ich glaube ehrlich gesagt sogar eher, dass die meisten jungen Frauen im realen Leben heute eher nicht auf den typischen "Roman Bad Boy" abfahren und dem eher die Meinung geigen würden. Dass die nun alle ein falsches Bild von Beziehungen bekommen, nur weil sie solche Bücher lesen halte ich nicht für sehr wahrscheinlich. Und die, denen das nicht bewusst ist, die werden im Zweifel auch nicht von Romanen, die andere Beziehungen darstellen davon abgehalten, sich in eine solche schlechte Beziehung zu stürzen. ich bin der festen Überzeugung, dass Büchern da zu viel Bedeutung beigemessen wird.

    Mein Vorschlag: Einfach weiter lesen, was einem Spaß macht. Man muss nicht alles bis ins Kleinste analysieren.
    LG
    Yvonne

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